„Wir wollen mehr Demokratie wagen.“

„Wir wollen mehr Demokratie wagen.“

Antriebskräfte, Realität und Mythos eines Versprechens

Der Satz „Wir wollen mehr Demokratie wagen“ aus der ersten Regierungserklärung des Kanzlers Willy Brandt von 1969 gilt als Leitspruch für die Phase der Reformen und der „Fundamentalliberalisierung“ der alten Bundesrepublik. Diese wissenschaftliche Konferenz hatte zum Ziel, Brandts Ankündigung und ihre Folgen zu historisieren.

In den Blick genommen wurden zunächst auch jene Kräfte, die teils schon weit vor 1968/69 eine Modernisierung, Liberalisierung und Demokratisierung von Staat und Gesellschaft forderten und beförderten. Sodann stand im Mittelpunkt, inwieweit die sozial-liberale Regierung „mehr Demokratie“ verwirklichte und wie sie dieses Ziel mit den Bemühungen um mehr politische Planung in Einklang brachte. Welche Hoffnungen, aber auch Befürchtungen weckte Brandts Versprechen? Wessen Erwartungen wurden erfüllt oder enttäuscht und wie wirkte sich die Zäsur des Krisenjahres 1973 aus?

Die inneren Reformen in der Bundesrepublik wurden darüber hinaus international eingeordnet. Wie fällt der Vergleich mit anderen westlichen Staaten aus, lassen sich wechselseitige Beeinflussungen feststellen und hatte die Demokratisierung im Westen auch Auswirkungen auf die Länder östlich des „Eisernen Vorhangs“? Damit verbunden ist die Frage nach den Folgen und der Rezeptionsgeschichte von „Wir wollen mehr Demokratie wagen“. Welche der Entwicklungen, wie das Entstehen neuartiger Formen zivilgesellschaftlichen Engagements, sind tatsächlich auf Willy Brandt und die sozial-liberale Reformpolitik zurückzuführen? Lässt sich die These von der „Fundamentalliberalisierung“ aufrechterhalten? Oder haben sich wesentliche Teile der Liberalisierungs- und Demokratisierungsprozesse sowie des Wertewandels in der Gesellschaft erst seit den 1980er Jahren voll entfaltet?

Zum Abschluss wurde in einer öffentlichen Podiumsdiskussion auch darüber debattiert, welche aktuelle Bedeutung Brandts vielzitierter Satz noch immer hat.

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„Wir wollen mehr Demokratie wagen.“
Antriebskräfte, Realität und Mythos eines Versprechens

Forschungsstelle für Zeitgeschichte in HamburgLabEx EHNE

Ulrich Schöler: „Mehr Demokratie wagen“ heute und morgen: Vom Auftrag zum Albtraum der Politik?

Ulrich Schöler, Vorsitzender des Vorstands der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, über die Podiumsdiskussion „Mehr Demokratie wagen“ heute und morgen: Vom Auftrag zum Albtraum der Politik?

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Podiumsdiskussion: „Mehr Demokratie wagen“ heute und morgen: Vom Auftrag zum Albtraum der Politik?

Podium: Heinz Bude (Prof. für Makrosozilogie, Kassel), Wolfgang Gründinger (Autor und Zukunftslobbyist), Christiane Hoffmann (Journalistin, Der Spiegel), Paul Nolte (Prof. für Neuere Geschichte / Zeitgeschichte, Berlin) und Anja Reschke (Journalistin, NDR), Moderation: Ulrich Schöler (Vorsitzender des Vorstands, Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung)

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Alexander Gallus: „Revolution“, „freiheitlicher Sozialismus“ und „deutsche Einheit“

Alexander Gallus, Professor für Politische Theorie und Ideengeschichte an der TU Chemnitz, über seinen Vortrag „Revolution“, „freiheitlicher Sozialismus“ und „deutsche Einheit“. Sehnsuchtsorte nonkonformistischer politisch-intellektueller Akteure in der Frühphase der Bundesrepublik Deutschland.

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Elke Seefried: „Die Zukunft in den Griff bekommen“

Elke Seefried, Professorin für Neueste Geschichte an der Universität Augsburg, über ihren Vortrag Die Zukunft in den Griff bekommen. Zum Spannungsfeld von Demokratisierung und politischer Planung in der sozial-liberalen Koalition 1969-1974.

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Martin Sabrow: „Zeit(w)orte in der Zeitgeschichte“

Martin Sabrow, Professor für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Humboldt- Universität zu Berlin und Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF), über seinen Vortrag Zeit(w)orte in der Zeitgeschichte.

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Martin Sabrow: Zeit(w)orte in der Zeitgeschichte (ganzer Vortrag)

Vortrag Zeit(w)orte in der Zeitgeschichte von Martin Sabrow hier in ganzer Länge. Martin Sabrow ist Professor für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Humboldt- Universität zu Berlin und Direktor am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF)

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Frank Bösch: „Mehr Diktatur wagen“? Der bundesdeutsche Umgang mit undemokratischen Staaten in den 1970/80er Jahren

Frank Bösch, Professor für deutsche und europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Potsdam und Direktor am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF), über seinen Vortrag „Mehr Diktatur wagen“? Der bundesdeutsche Umgang mit undemokratischen Staaten in den 1970/80er Jahren.

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Frank Bösch: „Mehr Diktatur wagen“? (ganzer Vortrag)

Vortrag „Mehr Diktatur wagen“? Der bundesdeutsche Umgang mit undemokratischen Staaten in den 1970/80er Jahren von Frank Bösch hier in ganzer Länge. Frank Bösch ist Professor für deutsche und europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Potsdam und Direktor am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF).

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Dietmar Süß: „Mehr Demokratie wagen“

Dietmar Süß, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg, über seinen Vortrag “Mehr Demokratie wagen“ – Politische Praxis und sozialdemokratische Erfahrungen 1969 – 1974.

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Paul Nolte: „Mehr Demokratie wagen“ heute und morgen

Paul Nolte, Professor für Neuere Geschichte / Zeitgeschichte an der Freien Universität Berlin, über die Podiumsdiskussion “Mehr Demokratie wagen” heute und morgen: Vom Auftrag zum Albtraum der Politik.

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Hélène Miard-Delacroix: „Von einem weniger zu einem mehr“?

Hélène Miard-Delacroix, Professorin für Zeitgeschichte und Kultur Deutschlands, Universität Paris-Sorbonne (Paris 4), über ihren Vortrag “Von einem weniger zu einem mehr“? – Die Demokratie zwischen Protest, Partizipation und Moderne in deutsch-französischer Perspektive.

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Martina Steber: „Angst um die Demokratie. Deutsche und britische Konservative und das linke Demokratieprojekt“

Martina Steber, Lehrbeauftragte für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität München und stellv. Leiterin der Forschungsabteilung München am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, über ihren Vortrag Angst um die Demokratie. Deutsche und britische Konservative und das linke Demokratieprojekt.

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Axel Schildt: Resümee zur Tagung „Wir wollen mehr Demokratie wagen“

Axel Schildt, Professor für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg und Vorstandsmitglied der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, mit einem Resümee zur Tagung „Wir wollen mehr Demokratie wagen“.

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Robert Brier: „Das Ende des ideologischen Zeitalters“

Robert Brier, Lehrbeauftragter für die Geschichte internationaler Beziehungen an der London School of Economics and Political Science, über seinen Vortrag „Das Ende des ideologischen Zeitalters“: Menschenrechte, Ostpolitik und demokratischer Wandel in Mittel- und Osteuropa.

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Andreas Wirsching: Kommentar zum Panel Folgen und Mythos – Die Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte von „Wir wollen mehr Demokratie wagen“

Andreas Wirsching, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Direktor des Instituts für Zeitgeschichte, kommentiert das Panel Folgen und Mythos – Die Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte von „Wir wollen mehr Demokratie wagen“.

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